Am Morgen des 24. Juni 2012 ereignete sich im Kongo ein grausamer Überfall auf die Okapischutzstation Epulu im Ituri-Regenwald. Mit Schnellfeuergewehren bewaffnete Rebellen töteten dabei 6 Menschen, verschleppten Dutzende von Geiseln –darunter 11 junge Frauen – und zerstörten die Station. Auch die Tiere kamen nicht davon: alle 14 in Epulu lebenden Okapis, darunter ein wenige Wochen altes Jungtier, wurden erschossen. Die seit 25 Jahren bestehende Station, die weltweit von allen Okapihaltern unterstützt wird, wurde damit inner-halb kürzester Zeit ausgelöscht. Von der Weltöffentlichkeit blieb dieser entsetzliche Überfall weitgehend unbemerkt, den Medien war er zumeist maximal eine Randnotiz wert.
Die Zoologischen Gärten und ihre Förderer, die Zoo-Fördervereine und ihre Vereinigung, die Gemeinschaft Deutscher Zooförderer e.V., sind von dem Überfall auf die Okapischutzstation in Epulu schockiert. Seit 1987, als das Okapi-Schutzprojekt vom Schweizer Ehepaar Karl und Rosemarie Ruf ins Leben gerufen wurde, war dieses ein gutes Beispiel für die Kooperation Zoologischer Gärten und die Verzahnung von Artenschutz in Zoos und vor Ort. Alle Zoos weltweit, die Okapis halten, unterstützten dieses Projekt und förderten so den Schutz der Okapis und ihres Lebensraumes. Viele haben sich nach dem Überfall Möglichkeiten einfallen lassen, der Okapischutzstation nun in besonderer Weise zu helfen.
Auf Initiative des Zoo-Verein Wuppertal e.V. haben die Zoo-Fördervereine Berlin, Leipzig, Stuttgart und Wuppertal zusammen mit der Gemeinschaft Deutscher Zooförderer e.V. den Betrag von 15.000 Euro gesammelt, um den Menschen in Epulu Hilfe zukommen zu lassen und den Wiederaufbau der Station zu unterstützen. Ein entsprechender Spendenscheck wurde im Rahmen einer Wochenendfahrt des Zoo-Verein Wuppertal e.V. in die Zoos von Rotterdam und Antwerpen an die Co-Koordinatorin des Europäischen Erhaltungs-zuchtprogrammes für das Okapi, Kristin Leus, in Antwerpen überreicht. Das Geld wird von Antwerpen aus an das Okapi-Schutzprojekt weitergeleitet.
Weitere Informationen zum Okapi-Schutzprojekt erhalten Sie im Internet unter www.okapiconservation.org.
Bruno Hensel