Tagung der Europäischen Zooförderer in Bern

Vom 26. September bis 28. September 2024 trafen sich ca. 90 Vertreter aus 34 Vereinen aus Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Spanien und Deutschland zur 19. Tagung der Europäischen Zooförderer in Bern, der Bundesstadt der Schweiz.

Gruppenbild der Zooförderer im Tierpark Bern (Foto: Tierparkverein Bern)

Im Jahr 1991 kam in Innsbruck (Österreich) der Gedanke auf, den Austausch unter den deutschsprachigen Zoofördervereinen zu beginnen. Auf Initiative des Vereins der Freunde des Alpenzoos kam es 1992 auch zur ersten Tagung der Europäischen Zooförderer in Innsbruck. 1994 kam die Idee auf der Tagung in Basel dann auf, in Deutschland die Gemeinschaft Deutscher Zooförderer zu gründen, die dann im selben Jahr in Erfurt gegründet wurde. 2017 änderte der Dachverband der deutschen Zooförderer in Hannover seine Satzung und versteht sich heute als Dachverband der europäischen Zoovereine, in dem Vereine aus den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Spanien und Deutschland Mitglied sind.

Bei einem Ice-Breaker im Tagungshotel begrüßte die Vizepräsidentin vom Tierparkverein Bern, Babette Karlen, am Donnerstagabend die Tagungsgäste der 19. Tagung der Europäischen Zooförderer.

Am Freitag, 27. September, startete dann das Tagungsprogramm mit einem Vortrag von Frau Dr. Frederike von Houwald, der Direktorin vom Tierpark Bern, zum Engagement im Artenschutz im modernen Zoo. Dabei stellte sie anhand des Tierparks Bern, der liebevoll „Dählhölzli“ genannt wird und auch den in Bern gelegenen Bärenpark beinhaltet, das vielfältige Engagement dar. Dabei wird in Bern nicht nur auf ein internationales und nationales Engagement im Artenschutz wertgelegt, sondern auch die gärtnerische Gestaltung des gesamten Tierparks ist auf den Erhalt der Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren ausgerichtet.

Nach diesem Vortrag war das große bestimmende Thema der Tagung die Digitalisierung und die Kommunikation von Vereinen in einer veränderten digitalen Welt. Anhand des Beispiels vom Tierparkverein Bern wurden die Chancen aufgezeigt, wie über Social Media-Kanäle neue Mitglieder gewonnen und gleichzeitig auch gebunden werden können. Auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz wurde anhand von Best-Practice-Beispielen aufgezeigt.

In themenbezogenen Workshops wurden die Themen Artenschutz, Kommunikation, Social Media sowie Künstliche Intelligenz vertieft und gaben den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wichtige Impulse für die Gestaltung der eigenen Vereinsarbeit.

Danach erfolgten die Einladungen für die Tagungen nach Chemnitz (2025) und nach Stuttgart (2026). Zum Schluss stellte der Präsident der Gemeinschaft der Zooförderer (GDZ), Bruno Hensel, das Engagement des Dachverbandes im Artenschutz dar. Weit über 70 Prozent des jährlichen Etats der GDZ wird für die Unterstützung von Artenschutzprojekten verwendet. Ein Anteil, der innerhalb der Verbandswelt der Zoos einmalig ist und es so auch Vereinen, die aus eigenen finanziellen Kräften sich nicht im Artenschutz engagieren können, ermöglicht, sich im Rahmen einer GDZ-Mitgliedschaft für den Erhalt der Biodiversität einbringen zu können.

Der Tag endete im Kornhauskeller von Bern, im „Chübu“, wie er von echten Bernern genannt wird. Die eindrucksvolle Atmosphäre im historischen Stadtkern betonte auch die Bedeutung von Bern als Bundesstadt der Schweiz mit ihrer wechselhaften Geschichte.

Am nächsten Tag ging es dann in den Tierpark Bern, bereits vorher hatten sich viele Tagungsteilnehmerinnen und Teilnehmer individuell den Bärenpark angesehen. Unter dem Motto „Mehr Raum für Vielfalt“ hat sich der Tierpark Bern, Dählhölzli, in den letzten Jahren stark gewandelt und hat sich einem Veränderungs- und Erneuerungsprozess verschrieben. Der auf ca. 15 ha angelegte Tierpark präsentiert einheimische und europäische Tiere, wobei die Anlage für Papageientaucher, das Vivarium und die im Umbau befindliche Seehundeanlange die bestimmenden sind. Auch die Anlage für die Ussurischen Braunbären „Misha“ und „Masha“ ist nicht nur in ihrer Größe beeindruckend, sondern auch in der Architektur des vorgelagerten Hauses, welches den Rahmen für einen Imbiss gab.

Die Tagung endete mit einem von Albhornbläser sowie einem Hauch von Schweizer Kultur untermalten Abend auf dem für Bern bestimmenden Berg „Gurten“. Insgesamt gab die Tagung darüber hinaus noch genug Gelegenheit für den Erfahrungsaustausch zwischen den Vereinen.

Der Dank gilt für eine liebevoll organisierte Tagung und der Gastfreundschaft dem Tierparkverein Bern und einer ausdrücklichen Empfehlung, den Tierpark Bern zu besuchen.

Zukünftig werden die im Jahr 1992 erstmals durchgeführten Europäischen Tagungen der Zooförderer im Rahmen des Dachverbandes der Gemeinschaft der Zooförderer e.V. (GdZ) organisiert.